Esperanto


Was ist Esperanto?

Esperanto ist eine Kunstsprache oder Plansprache, die sich von natürlichen Sprachen dadurch unterscheidet, daß sie geplant entstanden ist. Sie ist einfach zu lernen, da sie eine sehr einheitliche Grammatik besitzt, die keine Ausnahmen kennt und nur eine Konjugation der Verben, die alle dieselbe Grundform haben. Sie wurde von Dr. Lazarus Ludwig Zamenhof entwickelt und 1887 öffentlich vorgestellt.

Wozu dient Esperanto?

Sinn und Zweck ist die Verständigung zwischen Völkern und verschiedensprachigen Bevölkerungsgruppen durch eine leicht erlernbare Zweitsprache. Seine Neutralität, da es niemandes Muttersprache ist, bietet eine einmalige Verständigungsmöglichkeit, da niemand einen Vorteil oder Nachteil durch die Muttersprache hat. Sie soll die Muttersprachen nicht verdrängen, sondern als Mittel zur Gleichstellung dienen, das dem "Sprachimperialismus" entgegenwirkt. Politisch und kulturell ist Esperantosprechern wichtig, die Neutralität der Sprache zu unterstreichen. Auf dem 1. Esperanto-Weltkongress 1905 wurde folgende Übereinkunft getroffen: "Esperantist ist jeder, der die Sprache Esperanto beherrscht und gebraucht, ganz gleich, für welche Zwecke er sie nutzt." Es ist frei verfügbar; Zamenhof hat von Beginn an auf seine Autorenrechte verzichtet, um die Verbreitung zu fördern. Esperanto ist ganz in seinem Geist frei und niemandes Eigentum.

Wer spricht Esperanto?

Esperanto hat sich seither auf dem Globus recht weit verbreitet, wenn es auch leider hinter den Wünschen und Erwartungen weit zurückblieb. Es wurde zwar durchaus von vielen als Verständigungssprache akzeptiert und erlernt, jedoch nicht so weltumspannend, dass es eine grundsätzliche Zweitsprache weltweit sein könnte. Es gibt heute Radiosender, Zeitungen und Zeitschriften und Internetauftritte auf Esperanto und es wird sprachübergreifend auf internationalen Treffen von Esperantosprechern verwendet.

Prominente Esperanto-Sprecher (Quelle: Wikipedia)

Ingemund Bengtsson, schwedischer Parlamentspräsident 1979-1988
Daniel Bovet, Nobelpreisträger für Medizin 1957
Rudolf Carnap, Philosoph
Alfred Hermann Fried, Friedensnobelpreisträger 1911
Franz Jonas, früherer österreichischer Bundespräsident
Harry Harrison, Science-Fiction-Autor
Max Mangold, Redakteur des Aussprache-Dudens
Zsuzsa Polgár, Schachspielerin, u. a. Weltmeisterin 1996-99
Ludwig Renn, Schriftsteller
Reinhard Selten, Träger des Wirtschaftsnobelpreises 1994
Wolfgang Stammberger, früherer deutscher Bundesjustizminister

Weitere Prominente haben sich positiv über Esperanto geäußert oder sich näher mit dieser Sprache befasst, waren bzw. sind jedoch keine Esperanto-Sprecher. Dazu zählen u. a. Willem Drees, Leo Tolstoj, Albert Einstein, Umberto Eco, Richard von Weizsäcker, Isabel Allende, J. R. R. Tolkien, Max Herre und mehrere Päpste, darunter Johannes Paul II., der Esperanto auch in seinen vielsprachigen Weihnachtsglückwünschen benutzte. Der Autor Jules Verne und der Raumfahrtpionier Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski waren Ehrenmitglieder von Esperanto-Klubs.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Esperanto

Eine genaue Zahl der Sprecher kann zwar nicht ermittelt werden, es ist jedoch deutlich ersichtlich, dass sich Esperanto immer noch verbreitet. Die meisten Sprecher (etwa zwei Drittel der Mitglieder des Esperanto-Weltbundes) finden sich in Europa, aber die Sprache verbreitet sich auch ausserhalb Europas wie etwa in Indien, Afrika oder Brasilien immer noch mit einem Wachstum von jährlich ca. 2-5%. Der UEA gab 2008 insgesamt 5702 Mitglieder an, 534 davon aus Deutschland, und 12.492 Mitglieder über die weltweiten Landesverbände des UEA, davon 832 über den Deutschen Esperanto-Bund.[Fussnoten beachten!!!]

Esperanto-Organisationen

Die größten Esperanto-Organisationen in Deutschland sind der Deutsche Esperanto-Bund (DEB) sowie die Jugendorganisation Deutsche Esperanto-Jugend (DEJ) mit ihren Orts-, Regional- und Landesverbänden. Der größte weltweite Dachverband heißt Universala Esperanto-Asocio (UEA, Esperanto-Weltbund) mit Sitz in Rotterdam. Die DEJ ist als nationaler Verband der UEA-Jugendorganisation TEJO angeschlossen.

Der Esperanto-Weltkongress

Veranstaltungsort des Esperanto-Weltkongresses, der jährlich größten Veranstaltung mit je nach Land etwa tausend bis dreitausend Teilnehmern, war 2007 Yokohama, 2008 Rotterdam und im Sommer 2009 Bialystok in Polen. Daneben finden einige hundert kleinere und regionale Veranstaltungen statt, von einem Wochenende in Finnland mit zwei Dutzend Teilnehmern bis zum Asiatischen Esperanto-Kongress mit ein paar hundert Gästen.

Die Esperanto Kultur

Die Esperanto-Gemeinschaft hat über die Jahre auch eine Kultur entwickelt. So gibt es nicht nur Literatur und Dichtung in Esperanto, es werden auch Lieder mit einem Esperanto Text geschrieben. Auf nationalen und internationalen Kongressen trifft sich die Esperanto-Gemeinschaft, ebenso wie auf Seminaren und Kulturverantstaltungen. Im Internet gibt es Chaträume, in denen auf Esperanto gechattet wird und es wird sogar als Option bei Software angeboten, wie etwa bei der Open-Source Software Firefox.

Wissenswertes

Die Esperanto-Gemeinde weltweit hat einige Dienste ins Leben gerufen, die Esperanto-Sprecher auf Reisen unterstützen, wie etwa der internationale Gastgeberdienst Pasporta Servo, der über Esperanto-Sprecher informiert, die andere Esperanto-Sprecher für eine kurze Zeit bei sich übernachten lassen. Auch bei anderen Gastgeberdiensten wie CouchSurfing sind Esperanto-Sprecher zu finden. Das "Freundschaftsnetz" Amikeca Reto bietet ebenfalls ein Adressenverzeichnis von Esperanto-Sprechern. Der Korrespondenzdienst Koresponda Servo Mondskala vermittelt Brieffreundschaften (heute oft per Internet) in der ganzen Welt, ebenso wie Edukado.net.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Esperanto